Writers in Residence

Writers in Residence @ Casa Garzoli "Sotto le Piazze", Maggia TI

Les autrices et auteurs à Maggia

Deux nouveaux invités ont été désignés pour l'année 2023 :
Antoine Rubin et Elisabeth Wandeler-Deck


 

01.05.2023 - 30.06.2023
Antoine Rubin

Antoine Rubin, jeune auteur biennois, a convaincu avec son dernier livre "Mémoire d'une forêt" (2020), tant par son style que par son contenu. L'histoire d'un jeune homme qui décide de vivre dans la forêt pose des questions urgentes sur notre mode de vie. Son projet actuel, "Circulation de la matière", poursuit dans cette voie. Il est prévu d'écrire un roman essayiste sur la circulation de matiière, c'est-à-dire la question de l'énergie nucléaire, lieée aux lieux qui lui sont dédiés. Un projekt parfait pour la résidence à Maggia.

 


01.05.2023 - 30.06.2023
Elisabeth Wandeler-Deck

Elisabeth Wandeler-Deck est depuis de nombreuses années une autrice importante de prose et de poésie, dans laquelle l'héritage de la modernité littéraire de l'après-guerre continue à vivre. Son œuvre, qui est particulièrement vaste (deux titres sont parus en 2022), révèle une écriture très particulière, faite d'une grande musicalité et d'une joie de jouer avec la langue. Son projet actuel "plissee" associe une composition de Pierre Boulez à des poèmes de Stéphane Mallarmé de manière extrêmement originale et lyrique. 

 


Philippe Heule

01.05.2022 - 30.06.2022
Philippe Heule

sotto le piazze – Ein Bericht

Die zwei Monate in Maggia vergingen rasch, ich drehte mich zweimal um, und ich musste wieder packen, und gleichzeitig verging die Zeit so, dass ich am Ende ein Zuhause verliess. Mai. Juni. Als ich ankam gab es noch einen letzten Hauch von Winter. Das Tal lag trocken da und überhaupt wurde viel über die kritische Trockenheit geredet. Der Regen kam dann endlich. Es kamen und gingen Gewitter. Und die Kirschen fielen ins Gras. Es kamen und gingen heisse Tage. Und auch ich kam und ging. Mehrfach und zu viel fuhr ich durch den Basistunnel. Widerwillig, Weil sich gewisse Verpflichtungen und Arbeiten nicht mehr abschütteln liessen. Dennoch bleiben in Erinnerung nicht die Zugfahrten, sondern kostbare Tage in der Casa Garzoli. Der Schreibtisch ist entweder der Steintisch unter den Reben, oder der Tisch im Durchgang vor dem grossen Fenster. Am Anfang war es noch der grosse Esstisch, weil das Glas noch etwas auf sich warten liess. Die kostbaren Tage begannen mit einem frühen Besuch am Fluss oder einem Bad im Becken des Cascata del Salto. Ich nahm mir vor jeden Tag mindestens drei Stunden zu schreiben. Das gelang mir gut, häufig waren es mehr, selten weniger. Es gelang mir den Faden von meinem Debütroman wieder aufzunehmen und weiterzuspinnen. Die Zeit in Maggia half mir mich in mein bislang umfangreichstes Schreibprojekt dergestalt zu vertiefen, dass ich es nun unmöglich unvollendet liegen lassen kann. Ich schaute auf meine Füsse beim Gehen, und hüpfte von Stein zu Stein, hangelte mich von Fragment zu Fragment, ich nahm mir den Fluss zum Beispiel und so war mein Schreiben manchmal fliessend, manchmal wirbelnd, manchmal gestaut, aber im Grunde langsam und beständig. Die Umgebung stellte eine wohlige Distanz zum Schreibvorhaben her und wurde gleichzeitig zum Resonanzraum und Impulsgeber. Es war ganz meinen Erwartungen entsprechend ein idealer Ort zu arbeiten. Es gibt Ablenkung, wenn man sie möchte und das Gefühl etwas zu verpassen nur leise im Hintergrund. Es gibt Geselligkeit einen Steinwurf entfernt. Es gibt keinen Fernseher. Es gibt Katzen, die ins Haus schleichen. Es gibt dampfende grüne Berge und Helikopter, die die Idylle durchschneiden. Nach dem Schreiben oder dazwischen immer wieder die Maggia und das Erkunden von Badestellen, das Lesen am Fluss, der Besuch der Panetteria oder der Snack Bar, ab und zu ins Grotto, ab und zu mit dem Leihvelo talabwärts bis zum Piazza Grande. Mir gefiel es ausserdem die Kunstbände in der Bibliothek zu betrachten. Ich genoss es mit offenem Fenster und offener Tür zu schlafen. Was noch? Einmal besuchte ich eine Yogaklasse. Ich tanzte auf dem Dorffest und machte ein paar Bekanntschaften, mit Einheimischen und Durchreisenden. Ich wanderte im Valle del Salto, im Val Bavona, im Centovalli und im Valle Verzasca. Ich kann nun sagen, ich habe für kurze Zeit in Maggia gewohnt und gearbeitet. Einmal mehr habe ich mich von dieser Gegend beeindrucken lassen. Es wird bestimmt nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Jetzt, wo ich mich erst eingelebt habe.

November 2022


 

Eva Maria Leuenberger

01.09.2022 - 31.10.2022
Eva Maria Leuenberger

Eva Maria Leuenberger wurde 1991 in Bern geboren und lebt in Biel. Ihr Debüt dekarnation erschien 2019 bei Droschl. Sie ist zweifache Finalistin des open mike in Berlin (2014 und 2017), erhielt 2016 das »Weiterschreiben«-Stipendium der Stadt Bern und 2020 den Basler Lyrikpreis. dekarnationwurde ausserdem 2020 mit dem Orphil-Debütpreis der Stadt Wiesbaden, dem Poesie-Debütpreis Düsseldorf sowie einem Literaturpreis des Kanton Bern ausgezeichnet. 2021 erschien ihr zweites Buch kyung, auch bei Droschl.

Buchveröffentlichung:
•    kyung: Literaturverlag Droschl, Juni 2021
•    dekarnation, bei Literaturverlag Droschl, 2019

Preise / Stipendien (Auswahl)
•    Werkbeitrag der Stadt Bern, 2021
•    Werkbeitrag der Stadt Biel, 2021
•    Aufenthaltsstipendium im Literaturcolloquium Berlin, 2021
•    PoesieDebütPreis Düsseldorf, 2021
•    Berner Literaturpreis, 2020
•    Orphil-Debütpreis der Stadt Wiesbaden, 2020
•    Basler Lyrikpreis, Februar 2020
•    Residenz bei der Jan-Michalski-Foundation, April 2019
•    Finalistin beim 25. open mike in Berlin, 2017
•    "Weiterschreiben"-Stipendium der Stadt Bern, 2016
•    Finalistin beim 22. open mike in Berlin, 2014

 


 

Mariann Bühler

15.5.2021 - 15.7.2021
Mariann Bühler

Mariann Bühler vit et travaille comme auteure indépendante et médiatrice littéraire à Bâle. Née en Suisse centrale en 1982, elle a étudié l'anglais, l'islam et les études de genre à Bâle et à Berlin et a obtenu une licence en 2010. Entre 2011 et 2019, elle a travaillé pour la Basel Literature House, le Basel International Poetry Festival et le Buch Basel Literature Festival, et a initié et mis en place le projet «Sofa Reading». En 2018, elle a reçu une bourse de travail du Comité de littérature de Bâle et en 2020 du Fonds de littérature de Suisse central.

Mariann Bühler: Camoghè -I  , Camoghe -DWasserstand

 


 

Denise Rickenbacher

1.9.2019 - 31.10.2019
Denise Rickenbacher
Rapporto conclusivo della scrittrice / Bericht der Schriftstellerin